Landtagskandidat Stefan Borggraefe: „Wir werden im internationalen Vergleich weiter abgehängt“
In Witten jubeln die Stadt und NetCologne in Sachen Breitbandausbau. Aber was da bejubelt wird, ist in Wahrheit kein Ausbau, sondern dessen Verhinderung. Die Piratenpartei will mehr. Sie fordert einen nachhaltigen Ausbau mit Glasfaserkabeln bis in die einzelnen Häuser (FTTB) und nicht nur bis zu den Verteilerkästen.
Der Ausbau mit Vectoring-Verteilung auf Kupferkabel ist höchstens eine Übergangslösung für städtische Randgebiete, in denen eine Leitungsverlegung kurzfristig nicht wirtschaftlich ist. Zu diesem Schluss kommt auch die Studie „Nachhaltiger NGA-Netzausbau“ im Auftrag der NRW.BANK.[1] Die Geschwindigkeit wird durch Vectoring nur gering gesteigert. Bei dieser Technologie gibt es durch die weiter verwendeten Kupferkabel Dämpfungseffekte. Die gedämpfte Geschwindigkeit wird also auch noch umso geringer, je weiter man vom nächsten Kabelverzweiger entfernt wohnt. Viele Einwohner Wittens werden daher enttäuscht werden, weil von den versprochenen bis zu 100 MBit/s nur ein Bruchteil bei ihnen ankommen wird.
Besonders bitter erscheint die aktuelle Entwicklung vor dem Hintergrund, dass Witten schon im Jahr 2013 eine von vier Modellkommunen für schnellen und nachhaltigen Glasfaserausbau (FTTB) werden sollte. Vor vier Jahren, in der Technologie-Branche eine Ewigkeit, sollten so bereits 200 MBit/s ohne nachteiligen Dämpfungseffekt ermöglicht werden. Damals wurde diese riesige Zukunftschance für die Stadt leichtfertig verspielt, wegen Streitigkeiten mit der Telekom über die notwendige Dicke der Schotterschicht über den Kabeln.
Piratenpartei fordert Eingreifen des EN-Kreises in den Markt
„Die Schuld daran, dass kein nachhaltiger Breitbandausbau in Witten stattfindet, trägt natürlich nicht allein die Stadt. Der Ennepe-Ruhr-Kreis verfolgt bisher eine zu passive Strategie. Die Förderrichtlinien von Land und Bund sind immer noch nicht auf die durchgehende Verlegung von Glasfaser bis zum Endkunden ausgerichtet. Leider sind auf allen Ebenen Politiker am Werk, für die das Internet offensichtlich immer noch Neuland ist. Derzeit werden wir so im internationalen Vergleich weiter abgehängt.“so Stefan Borggraefe, Wittener Ratsmitglied und Landtagskandidat.
Die Piratenpartei Ennepe-Ruhr fordert, dass der Kreis selbst in den Markt eingreift. Statt wie bisher nur auf die Deckung von Wirtschaftlichkeitslücken zu setzen, fordern die Piraten, dass der Kreis selbst als Betreiber von Glasfasernetzen auftritt. So könnte der längst überfällige Technologiesprung endlich realisiert werden. Bei dieser Strategie geht es um die Gründung oder Beteiligung an einer Gesellschaft, die den Ausbau nachhaltiger Infrastruktur betreibt.
Das Argument, dass der direkte Ausbau mit Glasfaser bis in jedes Haus teurer wäre, ist unsinnig. Dieser Ausbau muss in absehbarer Zeit ohnehin erfolgen. Smart wäre es, dies früher zu tun, um einen Standortvorteil zu erreichen und die Region fit für die digitale Revolution zu machen. Kreistagsmitglied Jörg Müller:
„Nur wenn Übertragungskapazitäten geschaffen werden, die auch zukünftigen höheren Anforderungen gewachsen sind, findet echter Breitbandausbau statt. Die dafür notwendigen Investitionen und ein nachhaltiger Ausbau werden durch Vectoring nur blockiert. Es wird auch kein Geld gespart, denn wer Vectoring sagt, buddelt zweimal!“
Landtagskandidat Stefan Borggraefe: „Wir werden im internationalen Vergleich weiter abgehängt“
In Witten jubeln die Stadt und NetCologne in Sachen Breitbandausbau. Aber was da bejubelt wird, ist in Wahrheit kein Ausbau, sondern dessen Verhinderung. Die Piratenpartei will mehr. Sie fordert einen nachhaltigen Ausbau mit Glasfaserkabeln bis in die einzelnen Häuser (FTTB) und nicht nur bis zu den Verteilerkästen.
Der Ausbau mit Vectoring-Verteilung auf Kupferkabel ist höchstens eine Übergangslösung für städtische Randgebiete, in denen eine Leitungsverlegung kurzfristig nicht wirtschaftlich ist. Zu diesem Schluss kommt auch die Studie „Nachhaltiger NGA-Netzausbau“ im Auftrag der NRW.BANK.[1] Die Geschwindigkeit wird durch Vectoring nur gering gesteigert. Bei dieser Technologie gibt es durch die weiter verwendeten Kupferkabel Dämpfungseffekte. Die gedämpfte Geschwindigkeit wird also auch noch umso geringer, je weiter man vom nächsten Kabelverzweiger entfernt wohnt. Viele Einwohner Wittens werden daher enttäuscht werden, weil von den versprochenen bis zu 100 MBit/s nur ein Bruchteil bei ihnen ankommen wird.
Besonders bitter erscheint die aktuelle Entwicklung vor dem Hintergrund, dass Witten schon im Jahr 2013 eine von vier Modellkommunen für schnellen und nachhaltigen Glasfaserausbau (FTTB) werden sollte. Vor vier Jahren, in der Technologie-Branche eine Ewigkeit, sollten so bereits 200 MBit/s ohne nachteiligen Dämpfungseffekt ermöglicht werden. Damals wurde diese riesige Zukunftschance für die Stadt leichtfertig verspielt, wegen Streitigkeiten mit der Telekom über die notwendige Dicke der Schotterschicht über den Kabeln.
Piratenpartei fordert Eingreifen des EN-Kreises in den Markt
Die Piratenpartei Ennepe-Ruhr fordert, dass der Kreis selbst in den Markt eingreift. Statt wie bisher nur auf die Deckung von Wirtschaftlichkeitslücken zu setzen, fordern die Piraten, dass der Kreis selbst als Betreiber von Glasfasernetzen auftritt. So könnte der längst überfällige Technologiesprung endlich realisiert werden. Bei dieser Strategie geht es um die Gründung oder Beteiligung an einer Gesellschaft, die den Ausbau nachhaltiger Infrastruktur betreibt.
Das Argument, dass der direkte Ausbau mit Glasfaser bis in jedes Haus teurer wäre, ist unsinnig. Dieser Ausbau muss in absehbarer Zeit ohnehin erfolgen. Smart wäre es, dies früher zu tun, um einen Standortvorteil zu erreichen und die Region fit für die digitale Revolution zu machen. Kreistagsmitglied Jörg Müller:
[1] „Im Ergebnis wird festgestellt, dass nur ein FTTB (Fiber-To-The-Building)-Netz sowie Richtfunk die Anforderungen eines NGA-Netzausbaus erfüllen können. Eine NGA-Strategie für NRW kann also nur auf diesen Kernelementen fußen. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist dabei auch die hohe Energieeffizienz eines Glasfasernetzes im Vergleich zu einem Kupfernetz. Allein für die Stromkosten zum Betrieb des heutigen Kupfernetzes werden Kostenin Höhe von 200 Mio. Euro im Jahr veranschlagt. Durch weitere Signalverstärkungstechnologien wie Vectoring oder G.fast wird sich dieser Betrag deutlich erhöhen.“