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Piraten im Ennepe-Ruhr Kreis begrüßen Vorschlag der CDU zum fahrscheinlosen ÖPNV

In der Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung, Wirtschaft und  Verkehr berichtete die VRR über die zukünftigen Möglichkeiten zur Organisation und Ausgestaltung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Bus VER CC-BY-SA-2.5/2.0/1.0 Martin Hawlisch
Bus der VER in Ennepetal
CC-BY-SA-2.5/2.0/1.0 Martin Hawlisch

In diesem Zusammenhang rechnete Herr Faupel von der CDU-Fraktion vor, dass alle Einwohner des Ennepe-Ruhr-Kreises für 78,80€ im Jahr die Busse und Bahnen im Kreis ohne Fahrschein, als ohne weitere Kosten, nutzen könnten. Herr Faupel wollte mit diesem provokanten Beispiel neue Ideen für die zukünftige Finanzierung des ÖPNV anstoßen.

Die Piraten Ennepe-Ruhr begrüßen Herrn Faupels Initiative und setzen sich für den fahrscheinlosen ÖPNV im Kreis ein. Er sollte entgegen Herrn Faupels naiver Rechnung auf den Konzepten basieren, die bereits durch die Piratenpartei entwickelt worden sind.

Die Piraten im Ennepe-Ruhr-Kreis sehen den  umlagefinanzierten ÖPNV als Mobilitätskonzept der Zukunft. Die steigenden Ticketpreise und Streichung von Verbindungen senken die Attraktivität des ÖPNV und führen in einer Spirale zu einer höheren Kreisumlage und steigendem Individualverkehr durch Autos, der nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern gesamtwirtschaftlich betrachtet  teurer  ist. Der fahrscheinlose ÖPNV würde diese Spirale aufbrechen und  die  Attraktivität und das Angebot an Mobilität mit dem Bus steigern.  Viele  Bürger des Kreises würden vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen  und  dadurch zusätzlich die Verkehrssituation der Städte verbessern. Auch für Touristen würde die Attraktivität des Kreises steigen.

Statt mit den gesamten Kosten des ÖPNV im EN-Kreis zu rechnen, muss berücksichtigt werden, dass durch die bestehende Kreisumlage bereits 14,11 Mio Euro der Kosten des ÖPNV im Kreis indirekt von den Bürgern des Kreises getragen werden. Allein der VER benötigte 2012 einen Ausgleichsbetrag von 7,1 Mio Euro. Dieser Wert wird aufgrund von steigenden Kosten für Personal und Treibstoff ab 2013 auf 8,9 Mio Euro erhöht. Eine Umlage auf alle Bürger ist deswegen nur konsequent, da sie ohnehin schon einen großen Anteil an der Finanzierung tragen. Kosten für den Verkauf und die Kontrolle von Fahrscheinen würden damit entfallen.

Bei der Ermittlung der an einer Umlage beteiligten Bevölkerung des EN-Kreises sollte überlegt werden, welche Bevölkerungsgruppen man aufgrund äußerer Umstände nicht mit dieser Umlage belasten möchte. So sollten nach Ansicht der EN-Piraten Kinder bis mindestens 16 Jahre von der Umlage befreit werden, um Familien zu entlasten. Auch bei Menschen mit  Behinderung, Arbeitslosen, Studenten und Auszubildenden muss die Umlage bzw. ihre Höhe diskutiert werden.

Bei der Höhe der Umlage sollte außerdem ein Betrag zur Finanzierung der konsequenten Fortentwicklung des ÖPNV-Angebots im EN-Kreis berücksichtigt werden.

Die Piraten EN rechnen damit, dass durch den fahrscheinlosen ÖPNV sowohl den sozialen und ökologischen Zielen, als auch einem nötigen Wandel der Verkehrsinfrastruktur hin zu zukunftsfähigen Modellen gedient ist. Der EN-Kreis würde hierbei eine Vorreiterposition einnehmen.

In Reaktion auf die Berichterstattung vom 01.03, zu finden unter: http://www.derwesten.de/staedte/hattingen/freie-fahrt-fuer-78-80-euro-im-jahr-id7675258.html