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Interaktive Diskussion im Live-Stream und 3.000 Zugriffe auf die Aufzeichnung in 48 Stunden

Freude über erfolgreiche Veranstaltung zu Verschwörungstheorien

Flugzeug mit Kondensstreifen am Himmel
Eine Verschwörungstheorie behauptet, Kondensstreifen seien in Wirklichkeit Chemikalien, mit denen wir zur Bevölkerungskontrolle besprüht werden
Sebastian Bartoschek

Freitagabend fand, organisiert von der Piratenpartei Ennepe-Ruhr, ein Online-Vortrag zum Thema „Antisemitische Verschwörungstheorien“ statt. Der Psychologe und freie Journalist Sebastian Bartoschek vermittelte Grundwissen rund um Verschwörungsmythen im YouTube-Livestream. Er erklärte, wie Verschwörungstheorien entstehen und warum deren Anhänger hartnäckig ihre Ansichten vertreten, auch wenn sie schon mehrfach widerlegt wurden. Die gut 80 Zuschauer brachten sich durch Zwischenfragen und eine lebendige Diskussion nach dem Vortrag aktiv mit ein.  In den ersten 48 Stunden nach dem Vortrag wurde dieser bereits gut 3.000 Mal auf YouTube und Facebook angeschaut.

Wir laufen derzeit alle auf Alarm

Das Thema ist aufgrund der derzeit herrschenden, angespannten Krisensituation aktueller denn je.

„Wir laufen derzeit alle auf Alarm, was ja auch nachvollziehbar ist. Das begünstigt die Verbreitung und Entstehung neuer Verschwörungstheorien.“

sagte Sebastian Bartoschek im Vortrag.

Medienkompetenz als Mittel gegen wilde Behauptungen

Verschwörungstheorien werden heutzutage über soziale Netzwerke sehr viel leichter und schneller verbreitet, als es noch vor einigen Jahren möglich war.

„Im Internet kann jeder Mensch leicht publizieren. Das ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits führt es zu einem positiven Austausch. Andererseits ist es viel wichtiger geworden, zwischen seriösen und nicht seriösen Quellen unterscheiden zu können. Da das Internet sehr schnell über uns hereingebrochen ist und in der Bildung viel zu wenig Wert auf Medienkompetenz und Quellenkunde gelegt wird, haben Verschwörungstheoretiker mit ihren wilden Behauptungen ein viel zu leichtes Spiel. Wir hoffen, dass wir mit unserer Veranstaltung einen kleinen Beitrag für mehr Medienkompetenz und Sensibilität gegenüber Falschinformationen leisten konnten.“

so Stefan Borggraefe, Vorsitzender der Piratenpartei Ennepe-Ruhr.

Hass gegenüber den angeblichen Verschwörern

Verschwörungsmythen werden verschiedenen imaginären Mächten oder bestimmten Personen, Gruppen, Ländern zugewiesen. Oft werden sie mit antisemitischen oder anderen ausgrenzenden Sichtweisen verknüpft, womit Hass gegenüber den betroffenen Gruppen geschürt wird.

„Rechtsextremismus funktioniert nicht ohne Verschwörungstheorien.“

meinte Sebastian Bartoschek im Vortrag.
Sebastian Bartoschek klärt über die „Protokolle der Weisen von Zion“ auf

Verschwörungstheoretiker behaupten unter anderem, SARS-CoV-2 bzw. COVID-19 wäre nur erfunden worden, um mittels Massenimpfungen Mikroteile in unsere Körper zu bringen, mit welchen wir durch 5G und Satelliten kontrolliert werden könnten. Wer so etwas glaubt, hält sich eher nicht mehr an die notwendigen Hygieneregeln und gefährdet nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern auch die von völlig Unbeteiligten.

Der Vortrag wurde aufgezeichnet und kann von Interessierten auf der Facebook-Seite oder dem YouTube-Kanal der Piratenpartei Ennepe-Ruhr angesehen werden.

Hohe Reichweite durch Online-Format

„Ich freue mich, dass so viele Menschen dabei waren und der Vortrag sich nun weiter verbreitet. In einer Präsenzveranstaltung hätten wir vermutlich nur einen Bruchteil erreichen können.“

so Stefan Borggraefe zufrieden.

Obwohl es eine reine Online-Veranstaltung war, bekam Sebastian Bartoschek zum Schluss ein Referentengeschenk. Wer wissen will, wie das funktioniert hat, muss den Vortrag bis zum Schluss sehen. Eine Verschwörung steckte jedenfalls nicht dahinter.