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Piratenpartei wählt neuen Vorstand und zündelt am Patriarchat

Der neu gewähte Vorstand der Piratenpartei Ennepe-Ruhr auf der Steinstraße in Witten. Im Hintergrund das Parteibüro „Ankerplatz“ mit einer Pirantifa-Fahne im Schaufenster. Vorne Eric Tiggemann auf einem Lastenrad. Dahinter von links nach rechts (alle mit ausreichenden Corona-Abstand): Stefan Borggraefe, Maria Bach, Patrick Bodden (mit Piratenflagge in der Hand) und Jörg Müller.
Der frisch gewählte Vorstand kurz nach der Wahl. V.l.n.r: Stefan Borggraefe, Maria Bach, Patrick Bodden, Eric Tiggemann, Jörg Müller.

Die Piratenpartei Ennepe-Ruhr traf sich am vergangenen Wochenende zum Kreisparteitag. Wegen der Corona-Pandemie wurde zunächst so viel wie möglich im Rahmen einer Online-Versammlung abgearbeitet. Das Ergebnis wurde dann mit einer Urnenwahl im Parteibüro der Piraten bestätigt, um die rechtlichen Erfordernisse zu erfüllen.

Der neue Kreisvorstand besteht aus den Vorsitzenden Maria Bach und Stefan Borggraefe (beide aus Witten), Schatzmeister Jörg Müller aus Sprockhövel und den beiden Beisitzern Eric Tiggemann aus Hattingen und Patrick Bodden aus Witten.

Zu viele Männer in der Politik

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist auch eine Satzungsänderung. Künftig soll der Vorstand mindestens paritätisch mit „sich nicht männlich identifizierenden Menschen“ besetzt werden.

Es gibt zu viele Männer in der Politik. Dies konnte zuletzt bei den Ergebnissen der Kommunalwahl gut beobachtet werden. Beispielsweise ist das Verhältnis von Frauen zu Männern im Wittener Stadtrat nur knapp eins zu vier. Ob und wie viele diverse Personen in den Rat gewählt wurden, ist gar nicht bekannt.

Maria Bach: Barrieren für politisches Engagement einreißen!

„Umso mehr freue ich mich, dass wir uns nun alle gemeinsam und verbindlich dieser Aufgabe stellen. Wir Piraten sehen uns als eine globale Gemeinschaft von Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Abstammung sowie gesellschaftlicher Stellung. Dabei können wir aber nicht so tun, als gäbe es die unterschiedlich hohen Barrieren für politisches Engagement nicht. Dies ist nur ein erster Schritt um beim Thema Gleichberechtigung und Gender-Diversität Signale zu setzen und progressiv voranzugehen.“

so Maria Bach, Vorsitzende der Piratenpartei Ennepe-Ruhr.
Portrait von Maria Bach
Maria Bach, Vorsitzende Piratenpartei Ennepe-Ruhr

Quote als Brückentechnologie

Portrait von Bundestagskandidt Eric Tiggemann
Bundestagskandidat Eric Tiggemann

„Es wäre gut, wenn Quoten nicht notwendig wären. Wir Piraten streben eine Gesellschaft an, in der man auf sie verzichten kann. Um die noch vorhandene strukturelle Diskriminierung zu überwinden, werden sie allerdings noch als Brückentechnologie benötigt.“

so Eric Tiggemann, Bundestagskandidat der Piratenpartei.

Nicht-Männer-Quote umgeht Probleme von Frauenquoten

„Die Lösung einer nicht-Männer-Quote umgeht viele Probleme, die bei Frauenquoten auftreten. Durch eine Frauenquote werden nicht-binäre Personen schnell diskriminiert. Die Verwendung von Selbstidentifikation umgeht die Probleme, die trans Personen in Deutschland haben, den Geschlechtseintrag zu verändern.“

sagt Lydia Riesterer, Koordinatorin der Queeraten.

4 Kommentare zu “Piratenpartei wählt neuen Vorstand und zündelt am Patriarchat

  1. Nu, ist ja nicht unbedingt das Problem der Männer wenn nur so wenig Frauen oder (Nicht Männer) kandidieren. Ich als Pirat würde ja gerne mehr Nicht Männer wählen, aber von denen gibt es auf den Kandidatenlisten eben kaum welche. Leider. Daher denke ich auch nicht das irgendwelche Quoten usw. grundsätzlich an dem Problem etwas ändern würden.

    • Klar ist das ein Problem der Männer. Genauso wie Rassismus ein Problem ist, was auch von Menschen ausgeht, die nicht unter Rassismus leiden usw.

      Eine Quote ist eine Brückentechnologie, die nicht unbedingt schön ist, die wir jetzt aber einführen, weil andere Maßnahmen nicht ausreichend erfolgreich waren. Andere Parteien und Organisationen zeigen, dass Quoten funktionieren.

  2. Nur weil ich nicht unter Rassismus leide heißt das noch lange nicht das ich ein Rassist bin ! Weißen per se Rassismus zu unterstellen ist am Ende eben auch Rassismus.

    Wenn sich zum BPT nur eine einzige Frau zum Buvo bewirbt dann hat das eben einen sehr männlichen Bundesvorstand zur Folge…. Daran ändert dann auch eine Quote rein nix. Wenn sich auf den Posten des 1V gar keine Frau bewirbt, wie soll das dann mit der Quote funktionieren ?

    Ja ich würde mir Mehr Frauen in der Piratenpartei wünschen auch in verantwortungsvollen Positionen. Das heißt dann aber noch lange nicht das es richtig wäre deswegen irgendwelche Gender Ideologischen Kriege hier auszutragen, denn darauf wird es dann mal wieder hinauslaufen. Am Ende sind wir alle Menschen die gleichberechtigt antreten können sollten.

    • Eine Quote führt dazu, dass Handlungsdruck entsteht, die Bedingungen in der Partei so zu gestalten, dass es nicht mehr passiert, dass sich nur eine Frau bewirbt.

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